Kopfzeile

AN Barrierefreiheit

Projekte zur Aufwertung des Lebensraums

Die Gemeinde Pratteln fördert seit Jahren biodiversitäre Projekte. Die Gemeinde ist mit ihren Grünflächen prädestiniert, um der Natur im Siedlungsraum stärkeres Gewicht und mehr Aufmerksamkeit zu geben. Die Gemeinde weist ein hohes ökologisches Potenzial aus, da sie auf engstem Raum vielfältige und dynamische Strukturen umfasst. So unterstützt sie zum Beispiel auch das Projekt Wildstauden-Mischpflanzungen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen wurden auf zwei Flächen je 100m2 Wildstauden gepflanzt.

Im Rahmen des kantonalen Projekts „Natur im Siedlungsraum“ setzt die Gemeinde vielfältige Projekte um.

Ausgewählte Biodiversitäts-Projekte im 2024

       
1 Rasenstreifen beim Parkplatz Kultur- und Sportzentrum

Der Rasenstreifen weist keine Vielfalt auf.  

Es werden Pflanzziegel eingebracht als Initialbesiedlung.
2 Talbach Der definierte Bereich besteht aus einem Uferbereich, einer Wiese und diversen Laub- und Nadelbäumen. Der Standort ist eher schattig und feucht.

Bei der Mündung des Talbachs werden Kleinstrukturen geschaffen und die Hecke mit einheimischen, standortgerechten Arten ergänzt.

3 Bözbergweg Die Wiese entlang des Bözbergweges weist zu wenig Struktur auf. 

Die Artenvielfalt wird u.a. mit Nistkästen unterstützt. 

4 Viaduktstrasse  

Die Wiese entlang der Viaduktstrasse soll mit einer Streifensaat die Artenvielfalt erhöht werden.

5 Gallenweg  

Die Böschung des Gallenwegs vom Tram bis zur SBB soll ausgemagert und mit einer Blumenrasenmischung eingesät werden.

6 Pflegepläne umsetzen   

Die letztes Jahr ausgeführten Aufwertungen werden gepflegt und wo nötig ergänzt.

 

Ausgewählte Biodiversitäts-Projekte 2023

       
1

Käppelimattbächli

Die Wände des Einlaufbauwerks sind sehr steil. Das Bächlein fliest über einen Absturz von 1.3m Höhe in den Geschiebesammler.

Der letzte Bachabschnitt wurde revitalisiert, indem das Gefälle verringert und neue Flachwasserbereiche geschaffen werden. Damit finden Amphibien neue Rückzugs- und Ausstiegsmöglichkeiten.

2 Hohenrainring

Die Fläche besteht aus einer Wiese, aus Feldgehölzen und aus einer sehr steilen Schafweide.

Hier wurde ein langer Grünstreifen als Vernetzungskorridor geschaffen. Dieser besteht aus einer Totholzhecke und einer Aufwertung des Waldrandes mit Kleinstrukturen.
3 Böschung Sandgrube

Steile Böschung mit Schafweide und Baumbestand, einer Wiese und einer Gehölzfläche mit Brombeeren. Die steilen Flächen laufen Gefahr, zu verbuschen.

Hier entstand neu ein Vernetzungskorridor mit Sträuchern und Bäumen (Vogelbeere, Mehlbeere, Wildrosen etc.). Die Brombeeren wurden zurückgedrängt. Zudem wurden Totholzhecken oder andere Kleinstrukturen am Böschungsfuss angelegt. Die Wiese wurde durch Beweidung vor Verbuschung bewahrt.
4 Naturschutzgebiet Frenkendörferstrasse

Das Naturschutzgebiet liegt in der Naturzone „Wanne“ in einem überregionalen Wildtierkorridor und besteht aus einer Ruderalfläche. Diese beginnt jedoch zu verbuschen.

Die Ruderalfläche soll bestehen bleiben. Die Verbuschung wurde bekämpft, zudem wurden unter anderem Fäberwaid, Sanddorn oder die schwarze Königskerze gepflanzt. Kleinstrukturen wie Asthaufen und Steinhaufen wurden angelegt. Die Ausbreitung von invasiven Neophyten wurde damit eingedämmt.

5 Jugiwiese Zur Turnhallenböschung sind vereinzelt Sträucher gepflanzt.

Die Sträucher wurden zu einer wertvolleren Hecke mit Kornelkirsche, Paffenhüttchen und Berberitze ergänzt.

6 Kultur- und Sportzentrum

Der Rasen befindet sich auf dem Dach der Turnhalle des Kuspo. Er wird von Gräsern und schnittresistenten Arten dominiert.

Abmagerung und Aussaat einer passenden Wiesenmischung sowie das Setzen von Sellana-Pflanzenziegeln.
7 Kultur- und Sportzentrum Die Rabattengestaltung entlang der Parkplätze ist biodiversitätsarm. Das Bord wird von Schneebeeren dominiert. Die Bepflanzung erfolgte mit einheimischen Stauden und Kräutern.
8 Reservoir Lilienhof Die Wiese ist extensiv gepflegt und steil. Aufgrund der nördlichen Ausrichtung ist die Wiese nicht besonders artenreich. In der Wiese stehen alte Einzelbäume und eine Hecke.

Es wurden neue Laubbäume wie Eichen, Holzapfel oder Saalweiden gepflanzt. Zudem wurde eine Strauchinsel mit Arten wie Kornelkirschen, Wolligem Schneeball, Roter Heckenkirsche, Liguster, Faulbaum, Kreuzdorn oder Weissdorn angelegt, ergänzt mit Strukturen aus Ast oder Steinhaufen.

9 Talbach

Der definierte Bereich besteht aus einem Uferbereich, einer Wiese und diversen Laub- und Nadelbäumen. Der Standort ist eher schattig und feucht.

Die Bepflanzung erfolgte mit Sträuchern und Hochstauden im Uferbereich. Zudem wurde Totholz als Unterschlupf für Kleintiere angelegt.

Projekte der Bürgergemeinde

     
Projekt Vogelwarte Sempach Die Bürgergemeinde stellt die Waldfläche „Zunftacker“ während 30 Jahre zur Verfügung.
Es soll Lebensraum für gefährdete Arten entstehen.
Was passiert auf den Waldflächen, die sich selbst überlassen werden? Die Abläufe sollen dokumentiert werden, um Erkenntnisse über natürliche Prozesse zu gewinnen.
Pflanzung von Obst-Bäumen

In einem Projekt, gefördert vom Naturfonds Salzgut der Schweizer Salinen, werden im Gebiet Ebnet 18 neue Bäume gepflanzt:
Prattler Hasenbirnen, Elsbeeren, Speierlinge, Baselbieter, Lederäpfel, Edelkastanien und Nussbäume
Zusätzlich werden Baumscheiben als Wildbienenhotels, Nistkästen und Greifvögel-Sitzstangen angebracht.

Die Ausstattung der Baumgärten mit einer grossen Artenvielfalt ist eine effektive Massnahme, um deren Erhalt langfristig sicherzustellen. Die Pflanzung verschiedener Arten und alter lokaler Sorten tragen zu einer Risikoverteilung und -minimierung durch Schädlinge und den Klimawandel bei. Gleichzeitig wird das für unsere Region typische Landschaftsbild erhalten und das Weideland aufgewertet.
Die Hochstammbäume bilden eine wertvolle Vernetzungsachse zu weiteren Baumbeständen bis hinunter zum Talweiher. Davon profitieren vor allem Vögel, aber auch Wildbienen und weitere Insekten.

 

Zugehörige Objekte