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Umgebungsgestaltung

Pratteln investiert gezielt in Natur- und Freiräume: Mit dem angestrebten Grünstadt-Label, ökologischen Ausgleichsmassnahmen und vielfältigen Initiativen zur Förderung der Biodiversität setzt die Gemeinde ein starkes Zeichen für nachhaltige Entwicklung, Lebensqualität und Artenvielfalt im urbanen Raum.

Pratteln setzt auf Natur, Biodiversität und nachhaltige Umgebungsgestaltung

Der Gemeinderat hat grünes Licht für den Erwerb des Grünstadt-Labels gegeben – eine Auszeichnung der Vereinigung Schweizerischer Stadtgärtnereien (VSSG), die innovative Städte und Gemeinden würdigt, die sich für mehr Artenvielfalt einsetzen. Die Zertifizierung soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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Vielfalt im Siedlungsgebiet

Die Förderung der Biodiversität steht dabei im Zentrum. Sie umfasst die gesamte Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Ökosystemen – vom Regenwurm über das Gänseblümchen bis hin zu seltenen Amphibien. Jedes Lebewesen hat eine Funktion im ökologischen Kreislauf, doch durch Versiegelung, Zersiedelung und intensive Nutzung schwinden wertvolle Lebensräume stetig. Umso wichtiger ist es, diesen Entwicklungen mit gezielten Massnahmen entgegenzuwirken.

Heimische Pflanzen: Wasserdost und Kugeldistel, Pinselkäfer

Auch die Bevölkerung kann einen Beitrag leisten: Wer im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf der Terrasse auf einheimische Wildpflanzen setzt, schafft wertvolle Lebensräume für Insekten und andere Tiere. 

Kartenset mit 15 praktischen Tipps

 

Mit wenig Aufwand blühende und lebendige Räume gestalten lassen. Die Karten sind am Schalter der Gemeindeverwaltung erhältlich und können auch online heruntergeladen werden.

Pratteln verfügt zudem über ein hohes ökologisches Potenzial. Kleinräumige Strukturen wie Bach- und Teichufer, Böschungen oder Hecken bieten zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Rückzugsort – auch seltenen Arten wie der knolligen Blatterbse. Dieses Potenzial nutzt die Gemeinde aktiv: Mit ökologischen Auflagen bei Bauprojekten, mit Dachbegrünungen, Wildstauden, zusätzlichen Bäumen sowie einer naturnahen Pflege durch den Werkhof trägt Pratteln zu mehr Vielfalt und einem besseren Mikroklima bei.

Schafgarbe, Wiesensalbei, Küchenschelle
Der Friedhof Gottesacker wurde vor einigen Jahren naturnah gestaltet. Die Qualitäten der Parkanlage mit altem Baumbestand und einer einzigartigen Atmosphäre bleiben damit erhalten.

Für Wildbienen: Sandlinsen. Drei von vier einheimischen Wildbienen-Arten nisten in selbstgegrabenen Gängen im Boden.

((Bild kommt noch))


Ökologischer Ausgleich

Ein zentrales Instrument ist der ökologische Ausgleich beim Bauen. Damit werden negative Umweltauswirkungen von Bauvorhaben kompensiert, indem neue Biotope geschaffen, bestehende Flächen aufgewertet oder Lebensräume wie Ruderalflächen, Wasserflächen oder Trockenmauern angelegt werden.

Alte Steinstrukturen wie Trockenmauern sind besonders wertvoll für Tiere.

Gesetzlich ist festgehalten, dass Bauten und Aussenräume nicht nur ins Ortsbild passen, sondern auch ökologisch aufgewertet werden müssen. Grundsätzlich gilt: Je grösser ein Bauvorhaben und je mehr Fläche beansprucht wird, desto umfassender ist der Ausgleich zu gestalten. Dies zeigt sich insbesondere in den neuen Quartierplänen in Pratteln Mitte, wo der ökologische Ausgleich in die Bestimmungen aufgenommen wurde.

Mit diesen Schritten verbindet Pratteln Baukultur, Lebensqualität und ökologische Verantwortung – und zeigt beispielhaft, wie nachhaltige Entwicklung im Siedlungsraum gelingen kann.