Mit der Einführung des S-Bahn-Takts ab Dezember 2025 verbessert sich die Erschliessung des Bahnhofs Pratteln markant – und damit auch die Erreichbarkeit der gesamten Gemeinde. Der Bahnhof entwickelt sich zu einem modernen Verkehrsknotenpunkt und bildet künftig das repräsentative Eingangstor von Pratteln. Kurze Umsteigewege, bessere Verbindungen über die Gleise und eine stärkere Verknüpfung von Nord und Süd werten den Standort entscheidend auf.
AKTUELLDie Plakatreihe «Prattelns neue Mitte» gibt vom 5. bis 27. Juni 2025 Einblick in die Projektergebnisse zur Mobilitätsdrescheibe Bahnhof Pratteln. Die kleine Ausstellung zeigt, wie aus Konzepten konkrete Projekte werden. Ausgehend vom REK Pratteln, Machbarkeitsstudien und dem Quartierplan Bredella-West wurde im Architekturwettbewerb von Bredella zum Baufeld C1 auch die Infrastruktur und Umgebungsgestaltung entworfen. Das vorgestellte Wettbewerbsergebnis zeigt, wie der Bahnhof und sein Umfeld zukünftig aussehen soll. Was? «Prattelns neue Mitte»: informativ, inspirierend mit einem Blick in das Pratteln von morgen |
Die heutige Qualität des Umsteigens wird der künftigen Bedeutung des Bahnhofs nicht gerecht. Die Bahnlinie durchschneidet das Gemeindegebiet und trennt es in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Diese Trennung erschwert die Verbindung zwischen den Quartieren und hemmt den innergemeindlichen Austausch. Mit zusätzlichen Einwohnern und Arbeitsplätzen, besseren Busverbindungen, Fuss- und Veloverbindungen wird das Umsteigen am Bahnhof immer wichtiger.
Wichtige Drehscheibe für die Zukunft
Im Zuge der Entwicklung von «Pratteln Mitte» eröffnet sich die Chance, diese räumliche Barriere zu überwinden, Umsteigen und nachhaltige Mobilität zu fördern. Durch die Bündelung öffentlicher und privater Investitionen soll der Bahnhof zu einem attraktiven Verkehrsknoten, einer Mobilitätsdrehscheibe umgebaut werden. Die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Pratteln bildet das zentrale Bindeglied der Gemeinde.
Der Umbau des Bahnhofs zu einer Mobilitätsdrehscheibe führt zu einer deutlichen Verbesserung der Umsteigequalität und der Bahnquerung. Reisende sollen künftig einfacher von einem Verkehrsmittel auf das andere umsteigen können und dabei bequem von der Südseite auf die Nordseite gelangen. Dazu ist eine verbesserte öffentliche Infrastruktur um den Bahnhof erforderlich.
Der Mobilitätsknotenpunkt am Bahnhof – die Infrastrukturprojekte im Detail
Kernstück dieser Transformation ist die neue Mobilitätsdrehscheibe. Sie wird im Rahmen der Entwicklung von Bredella West realisiert – als gemeinsames Projekt von Gemeinde, Bredella, Kanton und in Abstimmung mit der SBB.
Die neue Infrastruktur am Bahnhof besteht aus mehreren Teilprojekten. Gestützt auf umfassende Vorarbeiten und Studien wurden die Teilprojekte in einem Wettbewerb neu konzipiert. Die untenstehenden Abbildungen aus dem Wettbewerb zeigen, wie die Teilprojekte der Mobilitätsdrehscheibe künftig aussehen sollen.
Bahnhofsplatz Nord mit Bushof, Bahnhofshalle und neuem Abschluss an die Personenunterführung
Auf der Nordseite des Bahnhofs entsteht ein neuer, lebendiger Bahnhofsplatz mit Bushof. Unter dem Bahnhofsplatz befindet sich eine neue Veloeinstellhalle mit 270 Plätzen, eine Park and Rail Anlage mit 31 Plätzen. Entlang des Untergeschosses verläuft die Velounterführung von Süden kommend bis zu einer Rampe zur Talbachpromenade.
Der nördliche Anschluss der Personenunterführung wird auf die doppelte Breite vergrössert und an den Bahnhofsplatz Nord angebunden. Er mündet zunächst in einen tiefergelegten Bahnhofsplatz, von dem man auf über eine grosse Treppe und eine Rampe auf den begrünten Bahnhofsplatz gelangt.
Zudem prüft die SBB aktuell im Auftrag des Bundes, ob die Personenunterführung wegen der erwarteten Zunahme von Reisenden erweitert werden muss. Die Planungen der SBB werden mit denen der Gemeinde abgestimmt.
Neue Velounterführung
Die neue Velounterführung führt unter den Geleisen hindurch vom südlichen Bahnhofplatz auf die nördliche Seite. Sie schliesst an die Bahnhofshalle an und wird dort bis zur Talbachpromenade fortgeführt. So gelangen Fahrradfahrende schnell und bequem von der Südseite auf die Nordseite.
Talbachpromenade und Gleispromenade West im Bredella Areal
Durch das Bredella-Areal verlaufen neue Verbindungen in Nord-Süd und Ost-West Richtung. Sie schliessen die Lücken im bestehenden Fuss- und Velowegenetz der Gemeinde. Die Talbachpromenade führt vom Bahnhofplatz durch das Bredella-Areal zur Hohenrainstrasse. Sie ist Teil der übergeordneten Verbindung vom Dorf ins Grüssen. Die Gleispromenade führt entlang der Bahn von der Salinenstrasse zum Gallenweg und ergänzt die Ost-West-Verbindung vom Aqua Basilea zur Zentrale Pratteln.
Weitere Projekte
Die neue Infrastruktur wird mit weiteren Massnahmen an das bestehende Verkehrsnetz angebunden.
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Salinenstrasse und Kreisel: Für den motorisierten Verkehr wird die Mobilitätsdrehscheibe vom Bahnhofsplatz Nord über die neue Bahnhofstrasse Nord über einen Kreisel an die Salinenstrasse angebunden.
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Der Bahnhofsplatz Süd wurde mit der Überbauung Aquila als Begegnungszone erstellt. Hier befinden sich die heutige Velostation, Taxi- und Kurzzeitparkplätze sowie Bushaltestellen. Mit der neuen Velounterführung werden einige Fahrradabstellplätze zwar verlegt, sie bleiben aber weiterhin auf der Südseite. Diese Veränderung bietet gleichzeitig die Möglichkeit, den südlichen Bahnhofsplatz zu optimieren.
Anteil der Gemeinde an den Gesamtkosten
Mit der Quartierplanung für das Bredella-Areal West können nun diese wichtigen infrastrukturellen Veränderungen realisiert werden. Zum einen beteiligen sich Bredella, der Kanton und der Bund auch finanziell an den Projekten, so dass die Gemeinde nur rund 25% der öffentlichen Infrastruktur selber finanzieren muss. Zum anderen werden diese grösstenteils gleichzeitig mit Bredella West gebaut.
Ausblick
Der Wettbewerb für den Baubereich C und die Mobilitätsdrehscheibe ist abgeschlossen. Der Quartierplanung Bredella West wurde am 24. November 2024 von den Stimmberechtigten angenommen. Die Projektorganisation unter Einbezug der Gemeinde, der Bredella AG, der SBB und des Kantons ist bereits etabliert. Die Projektmittel für die Planung der Mobilitätsdrehscheiben wurden am 24. März 2025 vom Einwohnerrat bewilligt.
Nun kann die eigentliche Planung beginnen. Bis Ende 2027 sollen das genehmigte Bauprojekt sowie die entsprechende Kreditvorlage vorliegen. Über die definitive Finanzierung entscheidet die Prattler Stimmbevölkerung frühestens im Jahr 2028.
Unterlagen
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