Unsere Siedlungen bieten mehr Natur, als man auf den ersten Blick vermutet. Auf kleinstem Raum finden sich vielfältige, dynamische Strukturen – von begrünten Flachdächern über Mauerritzen bis hin zu bepflanzten Rabatten. Genau diese Vielfalt macht Siedlungsgebiete zu wertvollen Ersatzlebensräumen für viele bedrohte Arten, die in der übrigen Landschaft kaum noch Platz finden.
Typische Beispiele sind der Mauersegler oder der Hausrotschwanz – beides Felsenbewohner, die sich bestens an das Leben zwischen Gebäuden angepasst haben. Doch nicht nur Vögel profitieren: Auch zahlreiche Insekten, Spinnen, Pflanzen und Kleinsäuger haben sich auf das urbane Leben spezialisiert und finden hier wichtige Rückzugsorte.
Siedlungsräume sind somit nicht nur Lebensraum für uns Menschen – sondern auch für eine überraschende Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
Pratteln beherbergt einige stark gefährdete Arten, darunter gehören:
Blauflügelige Ödlandschrecke/ Tier des Jahres von Pro Natura
In Pratteln wurde sie zuletzt im Gebiet des Aqua Basilea gesichtet.
Die Prattler Hasenbirne
Ist eine alte Obstsorte und wird von der Bürgergemeinde mit gezielter Bepflanzung gefördert.
Die Knollige Platterbse
Ist eine gefährdete Art und kommt in Pratteln an zwei Standorten vor.
Der Bienen-Ragwurz
Ist eine gefährdete Orchidee, welche im Bereich Widen vorkommt.
Der Speierling
Ist eine stark gefährdete Baumart, welche in Pratteln an mehreren Orten gepflanzt wurde. Es gibt auch noch alte Bäume.
Die Geburtshelferkröte
Amphibien gehören zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen in der Schweiz. Dank dem im 2019 geschaffenen Vernetzungskonzept der stehenden Gewässer konnte die Population der Feuersalamander und insbesondere der Geburtshelferkröte in Pratteln gestärkt werden.