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Petition Schottergärten: Die Gemeinde nimmt Stellung

9. Mai 2023
Statt Pflanzenpracht künstliche Steinwüsten. Die Aktionsgruppe Aapacke hatte der Gemeinde im Oktober 2022 die Petition «Keine ökologisch wertlosen Schottergärten in Pratteln» eingereicht. Die mit 239 Unterschriften versehene unverbindliche Petition verlangte, dass in der Gemeinde keine Schottergärten mehr angelegt werden und die Gemeinde in der Nutzungsplanung die gesetzlichen Grundlagen schafft, um die ökologisch wertlosen Schottergärten zu verbieten. Die Unterzeichneten luden die Gemeinde zur Stellungnahme ein.

Für viele Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Vögel und andere Tiere sind Gärten mit ihrem Mix aus Grün und Blüten wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen. Stattdessen sind in vielen Prattler Gärten für Tiere und Pflanzen uninteressante Schottergärten zu finden. Schottergärten gelten als pflegeleichte Steinwüsten, die zum schleichenden Verlust der Biodiversität im Siedlungsgebiet beitragen. Sie bieten für Pflanzen und Tiere keinen Lebensraum. Die Gemeinde Pratteln hat keine Schottergärten auf ihren Flächen und beabsichtigt auch zukünftig, keine solchen anzulegen.

Die Gemeinde unterstützt die Artenvielfalt. Hierfür hat sie im 2023 eine Biodiversitäts-Kampagne lanciert, um die Wichtigkeit des artenreichen Lebens in unserer Gemeinde zu betonen. Informieren Sie sich über die aktuellen Projekte unter https://www.pratteln.ch/naturschutz/59392 und lesen Sie unseren Bericht.

Bereits heute ist eine naturnahe Umgebungsgestaltung im Zonenreglement verankert. Gartengestaltungsmassnahmen benötigen jedoch keine Bewilligung. Das nachträgliche Kontrollieren umgestalteter Flächen ist nicht verhältnismässig umsetzbar. Insbesondere in Quartierplänen wird bereits heute ein grosses Augenmerk auf die Umgebungsgestaltung gelegt.

Die Gemeinde ist bestrebt, mit der geplanten Überarbeitung der Zonenvorschriften Siedlung, im Anschluss an die Erarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzepts, die bestehenden Bestimmungen zur Förderung der Natur im Siedlungsraum zu überprüfen und falls nötig anzupassen. Im jetzigen Moment macht es jedoch aus Sicht der Gemeinde keinen Sinn, die Planungen mit erneuten Vorschriften zu durchqueren. Zudem ist bei Grünflächen, die ausserhalb von Bauvorhaben umgesetzt werden, die Einflussnahme kaum möglich oder mit sehr grossem Aufwand verbunden.

Es ist im Interesse von allen, dass der wilde, bunte, naturnahe Garten wieder zum Ideal wird. Die Gemeinde setzt dabei bewusst auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Jeder kann zum Schutz der Biodiversität beitragen. Sorgen Sie für Nachhaltigkeit und Abwechslung in Ihrem Garten, auf dem Balkon oder vor Ihrer Haustür und pflanzen Sie etwas Einheimisches.