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Projekte zur Aufwertung des Lebensraums

Die Gemeinde Pratteln fördert seit Jahren biodiversitäre Projekte. Die Gemeinde ist mit ihren Grünflächen prädestiniert, um der Natur im Siedlungsraum stärkeres Gewicht und mehr Aufmerksamkeit zu geben. Die Gemeinde weist ein hohes ökologisches Potenzial aus, da sie auf engstem Raum vielfältige und dynamische Strukturen umfasst. So unterstützt sie zum Beispiel auch das Projekt Wildstauden-Mischpflanzungen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen wurden auf zwei Flächen je 100m2 Wildstauden gepflanzt.

Im Rahmen des kantonalen Projekts „Natur im Siedlungsraum“ hat die Gemeinde für das Jahr 2023 neun Schwerpunktprojekte definiert. 

Ausgewählte Biodiversitäts-Projekte 2023

       
1 Käppelimattbächli Die Wände des Einlaufbauwerks sind sehr steil. Das Bächlein fliest über einen Absturz von 1.3m Höhe in den Geschiebesammler.

Der letzte Bachabschnitt wird revitalisiert, indem das Gefälle verringert und neue Flachwasserbereiche geschaffen werden. Damit finden Amphibien neue Rückzugs- und Ausstiegsmöglichkeiten.

2 Hohenrainring

Die Fläche besteht aus einer Wiese, aus Feldgehölzen und aus einer sehr steilen Schafweide.

Hier wird ein langer Grünstreifen als Vernetzungskorridor geschaffen. Dieser besteht aus einer Totholzhecke und einer Aufwertung des Waldrandes mit Kleinstrukturen.
3 Böschung Sandgrube

Steile Böschung mit Schafweide und Baumbestand, einer Wiese und einer Gehölzfläche mit Brombeeren. Die steilen Flächen laufen Gefahr, zu verbuschen.

Hier entsteht neu ein Vernetzungskorridor mit Sträuchern und Bäumen (Vogelbeere, Mehlbeere, Wildrosen etc.). Die Brombeeren werden zurückgedrängt. Zudem werden Totholzhecken oder andere Kleinstrukturen am Böschungsfuss angelegt. Die Wiese wird durch Beweidung vor Verbuschung bewahrt.
4 Naturschutzgebiet Frenkendörferstrasse

Das Naturschutzgebiet liegt in der Naturzone „Wanne“ in einem überregionalen Wildtierkorridor und besteht aus einer Ruderalfläche. Diese beginnt jedoch zu verbuschen.

Die Ruderalfläche soll bestehen bleiben. Die Verbuschung wird bekämpft, zudem werden unter anderem Fäberwaid, Sanddorn oder die schwarze Königskerze gepflanzt. Kleinstrukturen wie Asthaufen und Steinhaufen werden angelegt. Die Ausbreitung von invasiven Neophyten wird damit eingedämmt.

5 Jugiwiese Zur Turnhallenböschung sind vereinzelt Sträucher gepflanzt.

Die Sträucher werden zu einer wertvolleren Hecke mit Kornelkirsche, Paffenhüttchen und Berberitze ergänzt.

6 Kultur- und Sportzentrum

Der Rasen befindet sich auf dem Dach der Turnhalle des Kuspo. Er wird von Gräsern und schnittresistenten Arten dominiert.

Abmagerung und Aussaat einer passenden Wiesenmischung sowie das Setzen von Sellana-Pflanzenziegeln.
7 Kultur- und Sportzentrum Die Rabattengestaltung entlang der Parkplätze ist biodiversitätsarm. Das Bord wird von Schneebeeren dominiert. Die Bepflanzung erfolgt mit einheimischen Stauden und Kräutern.
8 Reservoir Lilienhof Die Wiese ist extensiv gepflegt und steil. Aufgrund der nördlichen Ausrichtung ist die Wiese nicht besonders artenreich. In der Wiese stehen alte Einzelbäume und eine Hecke.

Es werden neue Laubbäume wie Eichen, Holzapfel oder Saalweiden gepflanzt. Zudem wird eine Strauchinsel mit Arten wie Kornelkirschen, Wolligem Schneeball, Roter Heckenkirsche, Liguster, Faulbaum, Kreuzdorn oder Weissdorn angelegt, ergänzt mit Strukturen aus Ast oder Steinhaufen.

9 Talbach

Der definierte Bereich besteht aus einem Uferbereich, einer Wiese und diversen Laub- und Nadelbäumen. Der Standort ist eher schattig und feucht.

Die Bepflanzung erfolgt mit Sträuchern und Hochstauden im Uferbereich. Zudem wird Totholz als Unterschlupf für Kleintiere angelegt.

Projekte der Bürgergemeinde

     
Projekt Vogelwarte Sempach Die Bürgergemeinde stellt die Waldfläche „Zunftacker“ während 30 Jahre zur Verfügung.
Es soll Lebensraum für gefährdete Arten entstehen.
Was passiert auf den Waldflächen, die sich selbst überlassen werden? Die Abläufe sollen dokumentiert werden, um Erkenntnisse über natürliche Prozesse zu gewinnen.
Pflanzung von Obst-Bäumen

In einem Projekt, gefördert vom Naturfonds Salzgut der Schweizer Salinen, werden im Gebiet Ebnet 18 neue Bäume gepflanzt:
Prattler Hasenbirnen, Elsbeeren, Speierlinge, Baselbieter, Lederäpfel, Edelkastanien und Nussbäume
Zusätzlich werden Baumscheiben als Wildbienenhotels, Nistkästen und Greifvögel-Sitzstangen angebracht.

Die Ausstattung der Baumgärten mit einer grossen Artenvielfalt ist eine effektive Massnahme, um deren Erhalt langfristig sicherzustellen. Die Pflanzung verschiedener Arten und alter lokaler Sorten tragen zu einer Risikoverteilung und -minimierung durch Schädlinge und den Klimawandel bei. Gleichzeitig wird das für unsere Region typische Landschaftsbild erhalten und das Weideland aufgewertet.
Die Hochstammbäume bilden eine wertvolle Vernetzungsachse zu weiteren Baumbeständen bis hinunter zum Talweiher. Davon profitieren vor allem Vögel, aber auch Wildbienen und weitere Insekten.

 

Zugehörige Objekte